Oktober 2016

Aktuell: Vorträge von Roland Zegg

Folgende Auftritte finden während den kommenden Wochen statt:

 

„Die Chancen in der Krise“

Inputreferat von Dr. Roland Zegg am Forum 4 in Chur zum Thema „Tourismus GR – quo vadis?“.

 

Wann: Donnerstag, 27. Oktober 2016, 18:00 Uhr – 19:15 Uhr

Wo: Auditorium der Graubündner Kantonalbank (GBK), Chur

 

 

„Vom Skigebiet zur Skiarena – kommt jetzt die Skiworld?“

Zusammenschlüsse in Tirol und Südtirol: ein Modell für alle Skigebiete?

Im Alpenraum zeichnet sich in den letzten Jahren ein Trend zum regionalen und überregionalen Zusammenschluss von Skigebieten ab. Was bringt eine Vergrößerung von Skigebieten? Welche Probleme können durch solche Zusammenschlüsse entstehen? Ist Wachstum die einzige strategische Option für Skigebiete, um nachhaltig profitabel existieren zu können? Sind die Tage der kleinen/mittleren Skigebiete gezählt?

 

Wann: Montag, 7. November 2016, ab 20:00 Uhr

Wo: Raiffeisen Forum, Bruneck

Organisation: Tourism Management Club, Freie Universität Bozen

 

Oktober 2016

Antworten auf die Sehnsüchte der Gäste

Ernst Spreng im Gespräch mit Dr. Roland Zegg, Interview in der Zeitschrift „Saison“, Tourismusmagazin der Tirol Werbung, September 2016

 

Wie arbeiten Sie mit einer Region, die mit dem Wunsch nach einer neuen Ausrichtung des Angebotes zu grischconsulta kommt?

Roland Zegg: „Es ist eine ganz klassische Vorgehensweise. Wir besichtigen die Region intensiv, führen sehr viele Gespräche mit den Meinungsträgern und werten Gästebefragungen aus. In interaktiven Workshops mit Bergbahnen, Verbänden, Hoteliers oder Skischulen erarbeitet man dann eine Destinationsstrategie bzw. einen Masterplan, der auch Investitionsschritte beinhaltet. Die Ausgangslage ist dabei sehr unterschiedlich. Oft spielt ein Generationswechsel in der Region eine Rolle – ober es gibt eine neue Führungsriege in den Verbänden. Auslöser kann aber auch eine größere Investition sein bzw. eine sichtbare Stagnation in der Region. Dahinter steckt aber immer der Wunsch, sich mittel- und langfristig auf eine Ausrichtung zu konzentrieren. Das heißt: Es braucht einen Fokus, dann eine Strategie und einen Plan, wie man schließlich Teilprojekte umsetzt.“

 

Opinion-Leader spielen hier also eine wichtige Rolle?

Roland Zegg: „Auf alle Fälle. Die müssen die Strategie mittragen. Denn es muss ja auch jemand die Investitionen tragen und für die Zielerreichung gerade stehen.“

 

Sie schauen sich die Region zu Beginn sehr genau an. Ist Authentizität ein wichtiger Punkt, wenn es um das Angebot einer Region geht?

Roland Zegg: „Wichtig ist, dass eine Destination eine klare Positionierung hat. Betrachtet man die großen Destinationen des Alpenraumes, so ist die ursprüngliche Authentizität des Alpenraumes nicht mehr so erkennbar. Große Destinationen haben sich ihre eigene Identität geschaffen und leben diese. Bei kleinen und mittleren Destinationen empfinde ich es als wichtigeren Faktor, die Ursprünglichkeit des Alpenraumes in den Vordergrund zu stellen.“

 

Wie sehen sie die Funktion von Leuchtturmprojekten, um ein neues Angebot in einer Region zu verankern?

Roland Zegg: „Leuchtturmprojekte sind sehr oft ein guter Ausgangspunkt, um eine Destination auf einen Fokus einzustimmen. Bergbahnprojekte, neue Wellness-Angebote, große Events und so weiter dienen oft dazu, die Kräfte einer Region zu bündeln. Das geht meist durch solche Leuchtturmprojekte einfacher und man kann auch einen zeitlichen Rahmen stecken. Bei der Angebotsentwicklung im Alpenraum geht es darum, alle Kräfte einer Region zu bündeln. Und bei unseren kleinstrukturierten Unternehmen muss man sich das oft so vorstellen, dass wir viele Magnetnadeln haben und ein Leuchtturmprojekt hilft dann, diese Nadeln auf einen Punkt auszurichten. Das ist im Alpenraum anders als in den großen Resorts der USA, wo es nur einen oder wenige Besitzer gibt. Im Alpenraum ist die Bündelung aller Kräfte das A und O einer Angebotsentwicklung. Und da haben Leuchtturmprojekte oft einen sehr wichtigen Einfluss darauf, dass dann alle ein gemeinsames Ziel haben und daran arbeiten.“

 

Welche Trends der Gegenwart sind besonders interessant, aus denen neue Angebote für den Alpenraum entstehen könnten?

Roland Zegg: „In der gegenwärtigen Situation der Menschen fallen mir spontan zwei wichtige Dinge ein: Das eine ist Sicherheit, das andere intakte Natur. Damit kann der Alpenraum punkten. Auf dieser Grundlage müssen wir hochwertige Angebote anbieten. In weiterer Folge spielt die demographische Veränderung der Gesellschaft eine wichtige Rolle. Der Anteil der älteren Menschen, die in die Alpen kommen, steigt ständig. Auf der anderen Seite müssen wir uns auf eine anders denkende und agierende Jugend einstellen. Stichworte sind hier: voll digital und online. Ich beobachte aber auch eine große Renaissance des Bergsommers. Bergsommer bedeutet für viele Menschen Sicherheit, unberührte Natur – aber auch höhere Temperaturen in den urbanen Lebensräumen, die uns dann zur Erholung gerne in die Höhe steigen lassen. Das alles sind sicher die zentralen Herausforderungen für den alpinen Tourismus der Gegenwart. Das sind auch seine großen Chancen.“

 

Was macht die Schweiz in Sachen Angebotsentwicklung besonders gut?

Roland Zegg: „Die Schweiz punktet sogar jetzt in den schwierigen Zeiten des schwachen Euros und des starken Schweizer Frankens mit ihren herausragenden Ausflugsdestinationen. Beispiele sind die Jungfraubahn oder das Matterhorn. Diese einzigartigen Ausflugsziele verzeichnen weiterhin Wachstumsraten. Was die Schweiz gut macht ist, dass sie stabil hohe Preise durchsetzen kann. Und für mich wirklich einzigartig in der Schweiz ist der öffentliche Verkehr. Von den internationalen Flughäfen bis ins hinterste Tal sind wir in Sachen öffentlicher Verkehr bestens organisiert. Das ist ein großes touristisches Plus.“

 

Wenn Sie nach Tirol blicken: Was macht das Herz der Alpen besonders gut?

Roland Zegg: „Tirol verkauft sich konstant und konsequent gut als Marke und authentischer Gastgeber. Tirol ist wahrscheinlich eine der stärksten Marken im alpinen Raum. Was mir auffällt ist, dass sich eine Ebene darunter die Top-Destinationen sehr clever, prägnant und unterschiedlich positioniert haben. Serfaus-Fiss-Ladis ist Familie, Ischgl ist Party, Sölden hochstehend sportlich, Kitzbühel mondän, der Achensee ist Wellness und Natur. Es gibt also eine prägnante Positionierung der einzelnen, die nicht austauschbar ist.“

 

Wie entwickelt sich das Angebot bei den Bergbahnen? Ist größer besser?

Roland Zegg: „Nein, größer ist nicht gleich besser. Bei den Bergbahnen kommt es darauf an, dass sie sehr gut in die Destination eingebettet sind. Das zweite ist, dass Bergbahnen in Zukunft den Winter sichern müssen und den Sommer ausbauen. Und drittens: Es geht auch immer mehr um Themeninszenierungen – vor allem im Sommer. Immer wichtiger wird dabei auch die Gastronomie. Die Bergbahn-Gastronomie muss neue Trends in der Ernährung unbedingt aufgreifen, die man in urbanen Gegenden überall sieht. Das müssen wir auch am Berg anbieten und uns auch auf junge Zielgruppen ausrichten.“

 

Also können Ihrer Meinung nach auch kleinere Skigebiete mit Angeboten punkten?

Roland Zegg: „Die Größe hat irgendwo auch ihre Grenzen. Es gibt viele mittlere Skigebiete, die durchaus erfolgreich sind. Gerade im Sommertourismus ist eine gewisse familiäre Atmosphäre wichtig und spielt für den Gast eine große Rolle. Neben der großen Masse geht es also auch darum, exklusive Nischen zu finden und anzubieten. In Tirol fallen mir hier spontan das Hexenwasser in Söll ein oder die Mutterer Alm. Da punktet man nicht mit Größe, sondern mit einem ganz speziellen Angebot.“

 

Der Alpenraum setzt sich seit vielen Jahren intensiv mit der Angebotsentwicklung der Produkts Sommers auseinander. Was könnte man hier noch besser machen?

Roland Zegg: „Wir dürfen die Perlen des Alpenraumes nicht vor die sprichwörtlichen Säue werfen, nicht den Markt mit billigen Pauschalangeboten überschwemmen. Im Alpenraum geht es darum, exklusive Angebote zu verkaufen. Das sind unsere intakte Natur, die Tatsache, dass wir überall sauberes Wasser und reine Luft haben, das ist der erwiesene positive Gesundheitseinfluss eines Aufenthaltes zwischen 800 und 2000 Höhenmetern. Diese Werte werden noch mehr an Bedeutung gewinnen. Wichtig ist auch der Abenteuerfaktor. Plattformen, Hängebrücken und ähnliches – das sind für mich gute Initiativen, die aber Hand in Hand mit einer Ausrichtung der Destination gehen müssen.  Und da wären wir wieder bei einer konsequenten Ausrichtung. Ich nenne ein Beispiel: Lenzerheide in der Schweiz engagiert sich seit Jahren im Sommer und Winter mit hochwertigen sportlichen Events. Sie inszenieren also für den Gast Sport in seiner schönsten Form. Der Erfolg gibt ihnen Recht.“

 

Kann eine Angebotsentwicklung auch durch Zufall entstehen?

Roland Zegg: „Ich persönlich glaube nicht daran. Es gibt immer eine Strategie, auch wenn sie nicht unbedingt schriftlich festgehalten wurde. Betrachtet man die Geschichte des alpinen Tourismus von seinen Pionieren an, dann war das kein Zufall. Es gab immer Menschen, die Antworten auf die Erwartungshaltungen von Gästen gefunden und dann die gesamte Servicekette danach ausgerichtet haben. Hält man dann in einer Region auch noch die Qualität der einzelnen Unternehmen auf dem gleichen Serviceniveau, dann funktioniert es.“

 

 

September 2016

Mit Nachhaltigkeit auf die Überholspur

Interview mit Anita Gschwind, neue Geschäftsführerin von ibex fairstay                                                         

 

Frau Gschwind, die ersten 30 Tage in Ihrer Führungsaufgabe bei ibex fairstay sind vergangen. Welche Hauptaufgaben stehen bei Ihnen ganz oben auf dem Zettel?

A.G.: Zunächst einmal war ich bereits seit dem Tag eins häufig in unseren Partnerbetrieben unterwegs, bei Zertifizierungen involviert und konnte somit schon viele konstruktive Gespräche führen. In kurzer Zeit gewann ich viel Einblick und es bestärkte mich, dass unsere begonnene Wachstumsstrategie 2020 in die richtige Richtung zielt. Das ist somit das „Top-Thema“ auf meinem Zettel.

 

Was genau passiert für die Marke und das Angebotsprofil von ibex fairstay mit dieser Strategie?

A.G.: ibex fairstay wurde als „SteinbockLabel“ 1998 in Graubünden gegründet und hatte sich binnen kurzer Zeit einen Namen über die Kantonsgrenzen in die gesamte Schweiz hinaus geschaffen. Im Jahre 2009 waren mit den vielfältigen Veränderungen in der Gesellschaft, im Tourismus und der Hotellerie Anpassungen in der Methodik zur Zertifizierung notwendig. Ein umfassender Relaunch des Konzeptes erfolgte 2012: der „Steinbock“ wurde zu „ibex fairstay“ und bietet seither auch die Kombizertifizierung mit dem EU-Ecolabel sowie dem Qualitätsprogramm von Schweizer Tourismus an.
Bis 2020 werden wir ein weiteres Mal die Methodik der Zertifizierung auf die neueste Gesetzgebung national und international anpassen, Prüfkriterien aus EU und der Schweiz harmonisiert und mit neuen Marktsegmenten wachsen.

 

Haben auch zukünftig nur Schweizer Beherbergungsbetriebe die Möglichkeit für eine Zertifizierung durch ibex fairstay?

A.G.: Schon heute können sich auch ausländische Betriebe, die sich der Nachhaltigkeit und dem bewussten Umgang mit Ressourcen verschrieben haben, durch uns zertifizieren lassen. Grundsätzlich ginge das sogar weltweit, aber länderspezifische Vorgaben und Gesetze ausserhalb Europas machen dies zu einem sehr umfassenden Verfahren. Auf jeden Fall ist eine ibex fairstay Zertifizierung durch unsere harmonisierte Prüfkriterien neben der Schweiz auch bei unseren Nachbarn in Deutschland, Österreich, Liechtenstein und Italien möglich.

 

Wer sind Ihre Kunden, und welche Betriebsart eignet sich für ibex fairstay?

A.G.: Schweizweit verstreut dürfen wir aktuell 54 Betriebe als unsere Mitglieder bezeichnen. Durch die Zertifizierung dürfen sie das Label nutzen und aktiv vermarkten. Von der Swiss Lodge bis zum 5-Sterne-Hotel steht das Qualitätsprogramm jedem offen. Unsere heutigen Mitglieder setzen sich zusammen aus Jugendherbergen, Hotels, Kliniken und Bildungszentren. Im Rahmen unserer Wachstumsstrategie werden wir zukünftig vermehrt auch Heime, Kliniken sowie Campingplatz-Anbieter ansprechen. Ihnen allen ist gemeinsam, dass sich eine qualitative Ausrichtung auf Nachhaltigkeit sowohl für den Betrieb wie auch die Gäste, Kunden, Patienten vorteilhaft auswirkt. Wir streben einen Ausbau auf 100 Mitglieder an bis 2020.

 

Eine Verdopplung in vier Jahren? Wie wollen Sie das realisieren?

A.G.: Ganz ehrlich…. die grosse Herausforderung liegt in den Köpfen potentieller Betriebe. „Keine Zeit, kein Geld, kein Personal für eine Zertifizierung“, das hören wir oft. Aber unter dem Strich beweisen die Ergebnisse der Zertifizierungen, dass durch die Durchleuchtung und Optimierung der Prozessabläufe nachhaltige Kosten- und Ressourceneinsparungen tatsächlich passieren. Dazu leisten die Marketingmassnahmen mit und unter der Marke ibex fairstay einen grossen Beitrag an die Differenzierung des einzelnen Betriebes im Markt. Mit gelebter Nachhaltigkeit kann ein Betrieb tatsächlich auf die Überholspur wechseln.
Aus diesen Gründen liegt es mir besonders am Herzen, unsere Vorteile noch besser zu kommunizieren. Sei es über ERFA-Gruppen, über Branchenverbände, Hotelgruppen und ganz besonders bei den Gästen der Mitgliederbetriebe. Sie sind aufgrund ihrer Erfahrung von Qualität und Leistung die entscheidende Stimme beim Endverbraucher. Die erhöhte Sensibilisierung für Themen wie „Entschleunigung, Regionalität oder Sicherheit“ spielen uns dabei in die Hände.

 

Viele Beherbergungsbetriebe kämpfen aktuell an vielen betriebswirtschaftlichen Fronten. Bindet eine Zertifizierung nicht tatsächlich unnötig lange die Ressourcen?

A.G.: Natürlich passiert eine seriöse, nachhaltige Zertifizierung und Anpassung vieler Prozesse nicht über Nacht. In der Regel dauern unsere Projekte drei bis neun Monate von der Anmeldung bis zur abgeschlossenen Zertifizierung. Das hängt von der Vorbereitung und Bereitstellung notwendiger Dokumentationen seitens des Betriebes ab. Durch die enge und partnerschaftliche Begleitung des Auditors und unserer Geschäftsstelle geben wir volle Unterstützung in den einzelnen Zertifizierungsschritten.
Eine vernünftige Preisgestaltung für die Erlangung des ibex fairstay-Labels, abhängig vom Umsatz des einzelnen Betriebes, eröffnet den Prozess jeder Unternehmensgrösse. Eine jährlich faire Pauschale für die Administration halten die Kosten – im Vergleich zur Leistung – im vernünftigen Rahmen. Nach drei Jahren werden mit einer Rezertifizierung die Kriterien überprüft.

 

Was ist das Besondere von ibex fairstay, vor dem Hintergrund der grossen Flut an Qualitätslabels in den Märkten (ISO, EU-Ecolabel, Bio, FairTrade, MSC u.v.m.)?

A.G.: Mit ibex fairstay bieten wir eine einzigartige Branchenlösung für Beherbergungsbetriebe. Die abgedeckten Bereiche Management, Ökologie, Soziales, Regionalität und Finanzen entsprechen voll und ganz der Relevanz in den Betrieben. Ibex fairstay ist kosten- und zeitoptimiert, wird gleichzeitig den international gängigen Standards gerecht, und hat sich deshalb als führendes Label der Nachhaltigkeit in der Branche etabliert. Wir garantieren Seriosität, Transparenz und Fairness durch die enge Zusammenarbeit unserer Gremien Geschäftsstelle, unabhängiger Auditor und unabhängiges Zertifizierungskomitee.

 

Frau Gschwind, vielen Dank für das Interview, alles Gute und viel Erfolg mit ibex fairstay und für Sie selbst.

Juli 2016

Alpha-Beta-Gamma-Strategie

Die Grundlage für den gezielten Einsatz öffentlicher Fördermittel

Ob in der Schweiz der Fonds für Regionalentwicklung oder in Österreich die Tourismus VHA im BMWFW – die Förderung von Infrastrukturaufgaben finanzschwacher (Berg-)Gemeinden ist oft eine heftig umstrittene Entscheidungsfindung. Entwicklungsräume, Unternehmen und Existenzen hängen ab von der richtungsweisenden Wirtschaftspolitik der Kantone, Bundesländer oder Nationen.

Erneuern, ersetzen oder still legen? Bezogen zum Beispiel auf Bergbahnunternehmen und Tourismusunternehmen, können die Beschlüsse oftmals schmerzhaft, dennoch notwendig, sein.

Effizienz und Nachhaltigkeit folgen nur einer überlegten Allokation von Budgets, Unterstützungsleistungen oder Investitionsdarlehen. Für den gezielten Einsatz beschränkt vorhandener Investitionshilfemittel hat sich in solchen Prozessen die Alpha-Beta-Gamma-Strategie von grischconsulta bewährt. Sie ist zur gesetzlichen Grundlage der Förderpolitik in den meisten Schweizer Bergkantonen geworden.

Bereits 2003 wurde die Strategie als Lösung zur praxistauglichen Mittelverwendung im Kanton Graubünden erarbeitet. Sie leitete damals den Übergang ein von der (statischen) Infrastrukturförderung zur Förderung von dynamischen, wettbewerbsorientierten Unternehmen und innovativen Projekten. Eine zu hohe Quote an gescheiterten Seil- und Bergbahnen, trotz zinsloser öffentlicher Fördergelder in anderen Kantonen, alarmierte die Verantwortlichen in Graubünden.

Die Alpha-Beta-Gamma-Strategie unterstützt den notwendigen Paradigmen-Wechsel in der Mittelallokation: von statischen Kriterien hin zu dynamischen Erfolgsfaktoren. Von der reinen Anlagen- zur Strategieförderung. Von der blanken Überlebenshilfe an Schwache hin zur Produktivitätssteigerung innovativer Unternehmen. „Wettbewerb stärken statt Strukturen undifferenziert zu erhalten“.

Gestützt auf die jeweilige Marktstellung und die Lebensphase eines Unternehmens erfolgt anhand einer ausführlichen Analyse dessen Einteilung in Alpha-, Beta- oder Gamma-Typen. Einen Alpha-Typ charakterisieren beispielweise folgende Aspekte: einziges oder grösstes Unternehmen in der Destination, Gesamtertrag mindestens 10 Millionen Franken, lokalisiert in einer mindestens national bekannten (Marken-)Region. Hingegen ist der Gamma-Typ eher ein Nischenplayer mit geringem Ertrag und teilweise ganz anderen, dennoch wichtigen, sozio-kulturellen Funktionen.

Grundsätzlich wird kein Unternehmen von diesem Prozess ausgeschlossen. Vorausgesetzt werden natürlich die grundlegenden Anforderungen wie beispielsweise die formelle Richtigkeit des Gesuchs oder die Kongruenz mit dem regionalen Entwicklungsplan. Im weiteren Prozess der Alpha-Beta-Gamma-Strategie ist dann die Fördermittelverwendung pro Typ eindeutig festgelegt, und wird ergänzt durch strategische Handlungsempfehlungen.

Juli 2016

My Leukerbad AG nimmt Gestalt an

My Leukerbad AG – unter diesem Namen sollen die grossen Leistungsträger von Leukerbad in einer gemeinsamen Unternehmung zusammengefasst werden. Die Firma wurde bereits gegründet und im Handelsregister eingetragen.

Der erste notwendige Schritt zur Realisierung der My Leukerbad AG ist die erfolgreiche Sanierung der Torrent-Bahnen. Die Gläubiger stimmen der Sanierung zu, wenn bis Ende 2016 eine Kapitalaufstockung von mindestens 4.5 Mio. CHF zu Stande kommt. Damit dieses Ziel erreicht werden kann, wurde zusammen mit grischconsulta ein Fundraising-Konzept erarbeitet, welches sich an alle richtet, die ein Interesse am wirtschaftlichen und touristischen Erfolg von Leukerbad haben.

 

Medienmitteilung vom 04.07.2016

Juni 2016

Anita Gschwind wird neue Leiterin des Schweizer Nachhaltigkeitslabels ibex fairstay

Die diplomierte Restaurateur-Hotelière HF und Erwachsenenbildnerin hat langjährige Praxiserfahrung in der Betriebsleitung und in der Schulung und Förderung von Mitarbeitenden, im Coaching und kennt die praxisbezogene Anwendung von Qualitätsmanagement-Systemen. Gschwind übernimmt die Leitung der Geschäftsstelle in Maienfeld im August 2016.

 

ibex fairstay ist führend in der Messung von Nachhaltigkeits-Leistungen touristischer Betriebe in den Dimensionen Ökonomie, Ökologie, Soziale Qualität, Regionalität und Managementleistung. Über 50 Schweizer Hotels, Hostels, Jugendherbergen und Kliniken sind bereits sorgfältig geprüft und mit den Zertifikaten Bronze, Silber, Gold und Platin ausgezeichnet worden.

 

Mehr Informationen zu ibex fairstay: www.ibexfairstay.ch

 

Mai 2016

Leukerbad mit klaren Zielen

Der Steuerungsausschuss hat sich mit den Hauptgläubigern der Torrent-Bahnen geeinigt. Damit ist der Weg frei für einen Neustart. Am Dienstag haben die Verantwortlichen in Leukerbad über die Sanierungslösung orientiert und auch das Fundraising-Projekt zur Beschaffung von CHF 19 Mio. neuem Aktienkapital vorgestellt.

Grischconsulta ist mit der Projektleitung für die Sanierung und den Aufbau der neuen Destinationsorganisation „Leukerbad AG“ beauftragt.

 

Medienmitteilung der Gemeinde Leukerbad vom 25.05.2016

 

Präsentation der Informationsveranstaltung vom 24.05.2016 in Leukerbad

Séance d’information du 24 mai 2016 à Loèche-les-Bains

 

1815.ch (online) vom 25.05.2016

März 2016

Leukerbad wagt den grossen Wurf

Bei einer sehr gut besuchten Orientierungsversammlung hat der Steuerungsauschuss der Gemeinde Leukerbad erstmals das Konzept „Leukerbad 2020“ vorgestellt.

Die Kompetenzen der grossen Leistungsträger der Destination sollen gebündelt werden, damit die Synergiepotentiale der einzelnen Leistungsträger besser genutzt werden.

Das Investitionsvolumen der grossen Leistungsträger beläuft sich auf CHF 40 Mio. Hiervon werden in den nächsten fünf Jahren 26 Mio. für den Ausbau des Winter- und Sommerangebotes auf Torrent benötigt.

Medienmitteilung der Gemeinde Leukerbad vom 22.03.2016

Walliser Bote vom 23.03.2016

März 2016

Fusionen von Skigebieten – Was bringt es?

grischconsulta hat in den fast 30 Jahren ihres Bestehens grosse, herausfordernde Fusionen begleitet.
Dr. Roland Zegg hat seine Wissens- und Erfahrungsschatzkiste am Mittwoch, dem 15. März 2016, im Rahmen der Fachtagung “BERGUMWELT” im “Congress” Saalfelden geöffnet und wertvolle Ergebnisse einer wirtschaftlichen Analyse fusionierter Skigebiete präsentieren.

Die Vorträge der Referenten und Referentinnen zur persönlichen Nachlese finden Sie hier.

März 2016

Kooperationsprojekt: Destinationslösung für Leukerbad

In der Medienmitteilung „Die volkswirtschaftliche Bedeutung der Torrent-Bahnen für die Destination Leukerbad“ vom 25. November 2015 wurde bereits darüber informiert, dass bei einer Schliessung der Bahnen die ganze Region betroffen sei und Alternativangebote geschaffen werden müssen. Um die notwendige Angebotserweiterung zu realisieren ist eine Zusammenarbeit zwischen den Leistungsträger der Region unabdingbar.

Die grischconsulta arbeitet in einem Kooperationsprojekt mit der Gemeinde Leukerbad Grundlagen aus, welche die Kompetenzen der grossen Leistungsträger zusammenführen soll um mögliche Synergiepotentiale besser zu nutzen. Zudem soll im Rahmen des Projekts eine Lösung für die Sanierung  der Torrent-Bahnen gefunden werden.

Erste Resultate des Steuerungsausschusses werden Ende März bekannt gegeben.

Medienmitteilung Deutsch vom 25.02.2016

Beitrag im htr-Newsletter vom 29.02.2016

 

Februar 2016

Bergbahnen wohin? – 2015

Nicht erst nach der letzten Wintersaison ist klar: Die Euro-Thematik und die veränderten internationalen Marktverhältnisse stellen den alpinen Tourismus der Schweiz vor neue Herausforderungen. Eine Trägerschaft, bestehend aus Seilbahnen Schweiz (SBS) und fünf Bergbahnunternehmen, stellt sich gemeinsam mit grischconsulta den veränderten Rahmenbedingungen.
Mit dem Projekt „Bergbahnen wohin? – 2025“ werden in zwei Modulen Zielgruppen und Märkte detailliert untersucht und konkrete Handlungsempfehlungen und Lösungen erarbeitet.

Der Trendreport (Modul 1) zu neuen Gästesegmenten, aktuellen Motiven und Bedürfnissen der relevanten Zielgruppen sowie zum Thema Pricing kann ab sofort bei grischconsulta bestellt werden.

Weitere Informationen und Bestellung

Januar 2016

Keine Zukunft für Bergdestinationen ohne Integration

Die Zahl der Menschen mit Migrationshintergrund in der Schweiz ist steigend. Momentan leben bereits 50% der Kinder unter 15 Jahren in einem Haushalt, in dem mindestens ein Elternteil mit Migrationshintergrund lebt.
Gleichzeitig nimmt die Anzahl Ski- und Snowboardfahrer ab. Die Zeit der grossen Skilegenden ist vorbei. Es stellte sich die Frage, ob und wie diese zwei Faktoren zusammen spielen. grischconsulta beschäftigt sich seit einiger Zeit mit diesen Entwicklungen.

Diese Fakten gilt es weiter zu untersuchen und Ableitungen sowie Handlungsempfehlungen für den alpinen Wintertourismus zu entwickeln:

Der Anteil an Menschen mit Migrationshintergrund an der Schweizer Bevölkerung ist, wie oben bereits erwähnt, sehr gross. Leider ist dies wenigen bewusst. Das Freizeitverhalten ist stark vom kulturellen Hintergrund abhängig. Menschen aus den wenig ski-affinen Ländern bzw. Kulturen werden von selbst nicht auf die Ski steigen. Sie haben meist andere Prioritäten und bevorzugte Freizeitbeschäftigungen als Menschen, die hier in der Schweiz mit den Bergen und dem Skisport aufgewachsen sind. Wir können diesen Menschen und deren nachfolgenden Generationen zeigen, was Skifahren bewirkt, sie begeistern, sonst kann der Nachwuchs der Skination Schweiz nicht gesichert werden.  Es braucht also geeignete Angebote und Programme, unsere Mitmenschen an den Schneesport heranzuführen. Zudem können unsere Bergwelten als besondere Orte der Begegnung und des Zusammenseins einen wichtigen Beitrag zur Integration leisten.

Lesen Sie mehr zu diesem Thema in der NZZ vom 15.01.2016

 

November 2015

„Der etwas andere Sanierungsprozess bei den Bergbahnen in Gstaad“ (Interview mit Dr. Roland Zegg)

Im Interview mit dem Fachmagazin „Mountain Manager“ vom November 2015 erläutert Dr. Roland Zegg die Besonderheiten und Schwierigkeiten rund um die Sanierung und Restrukturierung der Bergbahnen Destination Gstaad AG, wie es soweit kommen konnte und weshalb dieses Sanierungskonzept die letzte Chance für die Destination ist. Dieses Projekt gilt als eines der grössten Sanierungsprojekte der Schweizer Bergbahnbranche, aber setzt sicherlich auch für die ganze alpine Branche Zeichen.

Lesen Sie hier das ganze Interview mit Dr. Roland Zegg

November 2015

Die Bedeutung der Torrent-Bahnen für die Destination Leukerbad

Seit Januar 2015 befinden sich die Torrent-Bahnen in Leukerbad in Nachlassstundung. Die Einwohnergemeinde Leukerbad hat gemeinsam mit grischconsulta AG analysiert, welche Folgen eine dauerhafte Schliessung der Bergbahnunternehmung für die Destination Leukerbad hätte. Die Resultate dieser Analyse sind an der Informationveranstaltung am 25. November 2015 erstmals der Öffentlichkeit präsentiert worden.

Lesen Sie mehr über die präsentierten Ergebnisse in der Medienmitteilung  vom 25.11.2015.

Medienmitteilung Deutsch

Medienmitteilung Französisch

November 2015

Generalversammlung der BDG stimmt Sanierungsprojekt zu

Nach intensiven Diskussionen stimmten die Akionäre an der ordentlichen Generalversammlung der Bergbahn Destination Gstaad AG (BDG) vom 28. Oktober 2015 anwesenden Aktionäre dem umfassenden Sanierungsprojekt zu.

Zudem wurde der neue Verwaltungsrat der BDG gewählt, welcher sich neu aus Heinz Brand (Präsident), Jan Brand,  Matthias Matti, Roland Zegg (alle bisher) sowie Walter Lüthi und Ernest von Siebenthal (beide neu) zusammensetzt.

Lesen Sie mehr über die Generalversammlung im Beitrag der Simmental Zeitung vom 05. November 2015

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